Montag, 30. März 2015

Die Daily Soap in meinem Bauch

Letzten Freitag sollte ich noch einmal zur Nachkontrolle bei meiner Frauenärztin. Das war mir ganz recht, da konnte ich nämlich gleich das Beschäftigungsverbot ansprechen. Aber erstmal war natürlich wichtig, dass es dem Kind gut geht. Soweit war auch alles in Ordnung auf dem Ultraschall. Das Herzchen konnten wir diesmal nicht nur sehen, sondern sogar mal kurz hören. Ich wusste gar nicht, dass das so zeitig schon geht und war fast ein bisschen überwältigt davon. Bei der Vermessung musste ich dann allerdings mal kurz schlucken. Mit 7,7 Millimetern, war es entwicklungsmäßig nicht bei 7+2, sondern bei 6+4, also fast eine Woche "hinterher". Meine Ärztin konnte mich beruhigen, das sei alles normal, ich solle mir keine Gedanken machen. Später hab ich nochmal nachgefragt, ob das wirklich okay ist und bekam die gleiche Antwort.

Wenn ich auch ein Ärzte-Autoritätsproblem habe, hab ich immerhin kein Problem damit, ihre Aussagen in Frage zu stellen und lieber Dr. Google zu fragen. Ich dumme Kuh! Ich musste leider lesen, dass so eine Rückdatierung nach einer IVF eigentlich kein gutes Zeichen sei, da der Tag der Befruchtung ja sehr eindeutig feststeht und es daran nichts zu rütteln gibt. Mein Schluss daraus: Unser Kind ist nicht zeitgerecht entwickelt, also wird es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht überleben! Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, dass mein Wochenende nicht besonders schön war. Am Samstag nach dem Aufstehen bekam ich einen nicht enden wollenden Heulkrampf, weil es mir im Flur zu kalt war, um Anziehsachen rauszusuchen. Mein Mann konnte sich das Lachen nicht verkneifen, was dazu führte, dass ich über mich selber lachen musste und gleichzeitig einen Heul- und einen Lachkrampf hatte. Dabei hockte ich in dramatischer Pose am Badezimmerschrank. 

Heute morgen hatte ich erneut einen Termin bei meiner Frauenärztin, diesmal zur Blutentnahme und Impfausweiskontrolle. Als sie mich fragte, wie es mir geht, erzählte ich ihr von meinen Ängsten und der Verunsicherung bezüglich der Größe. Sie war wirklich sehr verständnisvoll und bot mir an, nochmal einen Ultraschall zu machen. Und siehe da: Das kleine Küken war plötzlich doch 1,33 cm groß und damit genau in der Zeit. Am Freitag hatte es sich wohl ein bisschen versteckt und war daher schlecht zu vermessen gewesen. Ich glaube, ich hatte innerhalb der ersten 8 Wochen inzwischen so viele Ultraschalls, wie andere in ihrer gesamten Schwangerschaft. Am Mittwoch kommt dann schon wieder einer, nämlich im Kinderwunschzentrum. Das ist dann unser Entlassungstermin dort und es klingt absurd, ich bin fast ein bisschen wehmütig, wenn ich daran denke. Trotzdem hoffe ich sehr, dass ich frühestens für ein Geschwisterchen wieder dort aufkreuzen muss.

Ansonsten nimmt die Übelkeit weiter zu. Egal wie groß die Portionen sind, die ich esse, nach spätestens einer Stunde habe ich wieder Hunger und wenn ich dann nicht gleich was zu beißen bekomme, kommt die Übelkeit. Dumm ist nur, dass ich auf wenige Sachen Appetit habe. Das einzige was sich konstant hält, ist mein Appetit auf einen frischen Burger und Pommes mit Mayo (Mayo darf ich nicht, ich könnte schon wieder heulen). Ich sollte wohl Instagram die nächsten Monate meiden, irgendwie nehmen die Burgerfotos da Überhand in letzter Zeit. Übergeben musste ich mich zum Glück noch nicht. Müde bin ich weiterhin, meine Haut zickt auch weiterhin rum und als ich heute in einer Zeitschrift die Beschreibung eines Wellnessurlaubsangebotes gelesen habe, hatte ich vor Rührung einen Kloß im Hals. Aber sonst geht's mir gut!





6 Kommentare:

  1. Freut mich sehr, dass alles ok ist :) Was genau darfst du denn an Mayo nicht?

    AntwortenLöschen
  2. Alles Gute! Im Bioladen gibt es echt gute vegane Mayo, falls es um das rohe Ei geht, z.B. von "Emils Feinkost"!

    AntwortenLöschen
  3. Lese die ganze Zeit schon still mit und drücke ganz fest die Daumen. Du hast ne schöne Schreibe. Alles Gute Dir, Deinem Mann und Eurem Küken!!

    AntwortenLöschen
  4. Ich wünsche dir alles alles Gute!!
    Und:Mayo aus der Tube geht. Die ist durch so viele Kontrollen gelaufen, dass das Salmonellenrisiko gen null geht. Problematisch ist nur die selbst gemachte.
    Lass es dir schmecken und genieß die erste Zeit, auch wenn es immer wieder aufregend ist.

    AntwortenLöschen
  5. Wir sind fast gleich weit! Ich war gestern bei 7+3 :) Ich hoffe auch so sehr, dass alles gut geht. Ich drück uns beiden die Daumen!

    AntwortenLöschen
  6. Ich hab jetzt gerade die Posts der letzten Monate nachgelesen... und die ganze Zeit ist es ein Wechsel aus Tränen in den Augen und totaler Freude für euch :)
    Drück ganz ganz doll die Daumen!

    AntwortenLöschen