Mittwoch, 22. April 2015

Ob wir noch Freunde werden?

Bisher sind das Schwangersein und ich keine Freunde. Im Gegenteil. Es ärgert mich und ich kann es nicht leiden. Und manchmal hasse ich es sogar! Jaja, ich weiß schon, ich wollte es doch so lange und ich sollte doch jetzt bitteschön gefälligst total glücklich sein und es genießen! Ich kann aber nicht. Ich hab Angst! Nicht etwa davor, dass ich als Mutter versagen könnte, oder ich das alles gar nicht schaffe mit einem Kind. Ich habe Angst davor, dass das Kind gar nicht kommt. Dass es jetzt in diesem Augenblick, in dem ich mir einbilde schwanger zu sein, schon gar nicht mehr lebt. Dabei war vor 10 Tagen alles gut. Es war zeitgerecht entwickelt, das Herzchen schlug nach wie vor und es gab keinen Grund zur Sorge. Für die Ärztin. Für mich schon, denn es bewegte sich nicht und ich hatte doch irgendwo (also überall) gelesen, dass es sich jetzt schon ganz "fleißig bewegt" und man das auch auf dem Ultraschall erkennen kann. Schon klar, es hat bestimmt, ganz die Mutter, gerade geschlafen und wichtig ist ja erstmal der Herzschlag. Aber das ist jetzt auch schon wieder über eine Woche her und woher weiß ich denn, dass es dem Minimensch immer noch gut geht? 

Heute in einer Woche ist die 12. Woche rum. Das war für mich eigentlich ein Etappenziel, ein Punkt an dem ich endlich das erste Mal laut aufatmen kann. Ich hab nur nicht dran gedacht, dass es ab da noch zwei weitere Wochen dauern wird, bis zur nächsten Untersuchung. Dazu kommt, dass ich gerade dabei bin meine Medikamente auszuschleichen. Das Progestan/Utrogest hab ich schon runtergefahren von 3x2 auf 1x1 und das Prednisolon (=Kortison) von einer anderthalben auf eine halbe Tablette am Tag. Bisher konnte ich noch keine körperliche Reaktion darauf feststellen. Aber das Absetzen vom Utrogest ist für mich bisher immer mit einer Blutung verbunden gewesen. Ist ja auch logisch, wenn es nicht geklappt hat, setzt man es ab und bekommt seine Regel. Eigentlich ist es Zeit diese Assoziation loszuwerden!

Mal ganz objektiv betrachtet, hab ich eigentlich keinen Grund zur Panik. Ich habe keine Blutungen und auch keine schlimmen Krämpfe. Der letzte Ultraschall war unauffällig und alles gut entwickelt. Ich habe sämtliche Schwangerschaftsbeschwerden, die man nur haben kann: mir ist schlecht, ich bin aufgebläht bis zum Magen, nachts bin ich unheimlich warm, um nicht zu sagen heiß, mein Ischiasnerv nervt, mein Dekolleté pickelt lustig vor sich hin, vier mal die Woche ein Heulkrampf ist auf jeden Fall drin und meine Brüste sind noch groß, wenn sie auch nicht mehr weh tun.

Nur leider hat eine Schwangerschaft ganz wenig mit Objektivität zu tun und die Hormone tun ihr Bestes, einen noch zusätzlich zu verwirren. Ein bisschen fühlt es sich an, als wäre man fremdgesteuert. Es ist dämlich, aber ich bin seit einer Woche auf der Suche nach einem guten Grund, vor unserem Berlinurlaub in zwei Wochen, nochmal zum Arzt gehen zu können. Es gibt keinen, was ja auch gut so ist. Aber wenn es doch nur ein kleines Brennen beim Wasserlassen gäbe, dann müsste ich ja zum Arzt und wenn ich schon einmal dort wäre, könnte man ja auch nochmal nachschauen, wie es dem Baby geht. Scheiß auf die 30 Euro extra! (Obwohl, muss man die zahlen bei einer Risikoschwangerschaft?) Wahrscheinlich werde ich mich einfach noch drei Wochen gedulden müssen, so wie alle anderen Schwangeren auch. Ist nur ganz schön schwierig, wenn man seinem Körper so rein gar nichts zutraut.

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