Montag, 23. Februar 2015

Transfer (+2)

Heute ist also Tag 2 nach Transfer und die schlimmste Zeit hat begonnen. Aber ich fange mal von vorn an, nämlich beim Transfer. Eigentlich hatte ich gestern schon einen ellenlangen Post verfasst, den dann aber voller Wut wieder verworfen. Irgendwie hatte ich schlechte Laune und das Schreiben fiel mir schwer, es war wirr und ohne roten Faden. Ich hoffe, dass ich den heute finde.

Am Samstag kamen wir also ins Kinderwunschzentrum und erfuhren dort, dass sich tatsächlich alle vier übrigen Embryonen bis ins Blastozystenstadium gehalten hatten. YAY! Zwei wurden bereits an dem Morgen eingefroren und die anderen Beiden wurden mir zurückgegeben. Ich werde mal ein wenig ins Detail gehen: Zu allererst muss die Vagina gespült werden, dazu wird sie mit einer Art Klammer auseinandergehalten, die eigentlich die meisten Frauen vom Frauenarztbesuch kennen dürften. Die Spülung ist ein wenig unangenehm. Wobei das das falsche Wort ist. Interessant trifft es vielleicht eher. Das scheint sich irgendwie auch jedes Mal in meinem Gesichtsausdruck wiederzuspiegeln, was von meiner Ärztin wiederum amüsiert kommentiert wird. (Sie darf das, ich mag sie sehr!) Wenn dann alles schön sauber ist, kommt die Kanüle, durch die dann die Blastozysten direkt in die Gebärmutterhöhle gespritzt werden. Das tut nicht weh, schön ist es aber auch nicht. Aber okay, welche Untersuchung beim (Frauen)Arzt würde man schon als schön bezeichnen.
Danach durfte ich noch ein bisschen auf der Liege liegen bleiben und wurde mit meinem Mann allein gelassen. Wahrscheinlich damit man wenigstens ein minibisschen das Gefühl hat, die Zeugung wäre ein privater Moment. Nach einer viertel Stunde war aber auch dieser zu Ende und ich zog in ein Krankenbett um für eine weitere Stunde. Allerdings ohne meinen Mann. Eigentlich muss man nach dem Transfer gar nicht liegen, aber es ist schon irgendwie ein besseres Gefühl, als direkt danach aufzustehen und aus der Praxis zu spazieren. Könnte ja was rausplumpsen!
Mit einem sehr positiven Gefühl verließen wir nach der Stunde die Praxis. Ich verbrachte den restlichen Tag dann größtenteils auf der Couch, manchmal mit den Händen auf dem Unterbauch, innerlich mit den Embryonen redend. Das klingt albern, ist es wahrscheinlich auch, aber ich bin gerne albern.

Gestern, also an dem Tag, an dem die Einnistung ungefähr beginnen müsste, erwachte ich direkt mit schlechter Laune und dem Gedanken, dass es sowieso wieder nicht geklappt hat. Das zog sich dann über den ganzen Tag und ich war froh, dass wir nachmittags Besuch hatten von lieben Freunden mit ihren zwei Kindern, da war ich ganz gut abgelenkt. Theoretisch weiß ich ja, dass man die Einnistung überhaupt nicht spüren muss und vielleicht sogar gar nicht spüren kann. Irgendwie warte ich aber trotzdem immer darauf, dass ein plötzliches Stechen mir verrät, dass sich das jetzt etwas einnistet. Oder dass man eben einfach DIESES GEFÜHL hat und es einfach WEISS! Im Internet kann man ja die abenteuerlichsten Geschichten dazu lesen. "Ich wusste schon beim Sex, dass es diesmal geklappt hat, denn ich hatte so ein Kribbeln im Bauch!" (Herzlichen Glückwunsch zum ersten Orgasmus! ) Überhaupt, scheiß Google! Wobei ich diesmal erst eine Sache gegoogelt habe ("Einnistung wie lange"), was ein guter Schnitt ist. Ich nehme aber an, dass es in den nächsten Tagen mehr werden könnte. Ich weiß zwar eigentlich schon recht viel, aber irgendwelche Fragen über ein bestimmtes ruckartiges Ziehen 1,3583 Zentimeter in Richtung Gebärmutter neben dem rechten Eierstock werden sich sicher bald stellen.

2 Kommentare:

  1. Ich drücke euch so sehr die Daumen, dass es diesmal klappt!

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  2. Meine liebe Maus, wir denken viel an euch!!
    Werd schnell gesund und rede den zwei Rackern nur weiterhin gut zu. Die müssen das einfach schaffen!!!
    Krissi

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