Mittwoch, 18. Februar 2015

Auf ein Neues!

Es war lange Ruhe hier und die geheime Mission ist auch unterwegs irgendwie eingeschlafen. Gestorben ist sie noch nicht, aber momentan auch nicht so aktuell, dass ich darüber etwas zu schreiben hätte. Deshalb bleib ich mal beim eigentlichen Thema. 

Wir hatten inzwischen unseren Termin bei der Transfusionsmedizinerin, die sich wirklich sehr viel Zeit nahm und uns alles sehr genau erklärte. Viel ist nicht hängen geblieben, aber ich bin eh jemand, der bei Arztterminen alles sofort kapiert, nie Fragen hat und hinterher dann nichts mehr weiß. Jedenfalls wurden mir gefühlte tausend Röhrchen Blut abgenommen. Drei Wochen später konnten wir zur Auswertung hin und es zeigte sich, dass alles total in Ordnung ist (mein Vitamin D Wert sogar überaus hoch, was sehr selten ist im Winter, ich war ein bisschen stolz). Der einzige Wert der nicht ganz so zufriedenstellend war, betraf meine "Killerzellen". Es wurde uns so erklärt: Wenn man die ein bisschen ärgert, dann werden sie schneller aggressiv, als die von anderen Menschen. Anscheinend haben die keine so hohe Frustrationstoleranz, es ist ein bisschen wie mit meinen Kindern auf der Arbeit, es sind eben besondere Kinder. Uns wurde geraten, zur nächsten Kinderwunschbehandlung ganz leicht dosiertes Kortison zu nehmen und das war's dann auch schon. Also insgesamt ein durchaus gutes Ergebnis. Es hätte wesentlich schlimmer sein können.

Anfang Februar war dann wieder der erste Termin im Kinderwunschzentrum und da der zufälligerweise auf einen sehr günstigen Zyklustag fiel, konnte es direkt losgehen. Es blieb mir also überhaupt keine Zeit mich irgendwie darauf vorzubereiten (oder mich verrückt zu machen), denn zwei Tage nach dem Termin konnte ich schon anfangen zu spritzen. Diesmal war die Dosis etwas höher als beim letzten Mal. Beim Spritzen bin ich ja inzwischen echt sehr routiniert. Für die, die so gar keine Ahnung haben: Man spritzt sich vom Zyklusanfang täglich einmal ein Mittel, dass die Eizellreifung stimuliert. Wie lange man das spritzt, hängt sicher davon ab, wie der Körper darauf anspringt. Ich denke mit 10 Tagen liegt man da im Durchschnitt. Am Ende kommt dann noch ein sogenannter Antagonist hinzu, bei mir ebenfalls in Spritzenform, der dafür sorgt, dass der (eigene) Eisprung verhindert wird. Ich empfinde diese Spritzen als ziemlich unangenehm. Man muss die auch selbst zubereiten und das alleine nervt schon. Die Nadel ist auch ein bisschen dicker und außerdem brennt und juckt es ein bisschen. Aber ich will nicht jammern, es gibt sicher Schlimmeres. Nachdem ich mich dann innerhalb von zehn Tagen 13 mal gespritzt hatte, waren es 17 Eizellen. Für die totalen Frauenzyklus-Trottel: normal sind 1-2 Eizellen pro Zyklus. Ich durfte mir dann die finale Spritze zum Auslösen des Eisprungs setzen und war somit vor zwei Tagen bereit zur Punktion.

Ich bin wahrscheinlich eine der Wenigen, die auf Vollnarkose abfahren. Schon alleine der Leck-mich-am-Arsch-Saft gefällt mir ziemlich gut. Deshalb hab ich mich ein klitzekleines bisschen auf die Punktion gefreut. Aber natürlich auch wegen der 17 Eizellen. Das Ganze wird ambulant gemacht, das heißt, wenn man so einigermaßen wieder fit ist, darf man gehen. Ich wurde diesmal nicht ganz so schnell wieder fit und musste an den Tropf. (Ich wollte den Schwestern eigentlich noch erklären, dass ich immer so schläfrig bin und einfach voll gerne schlafe, aber dafür war ich irgendwie zu müde.)
Gestern konnte ich dann im Labor anrufen und erfragen, wieviele von den 17 Eizellen sich haben befruchten lassen. Und das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Zehn Eizellen wurden befruchtet, davon direkt drei Stück eingefroren (für spätere Versuche oder das zweite Kind), die restlichen sieben kamen ins Embryoskop und von den sieben sahen fünf richtig gut aus und die anderen zwei hatten kleine Makel. Morgen ab 9 Uhr darf ich wieder anrufen und ich hoffe einfach, dass sich ein paar von denen gut geschlagen und sich schön weiter entwickelt haben. Sollten dann morgen nur noch zwei übrig sein (durchaus möglich, diese Zellhaufen sind echte Mimosen!), werden die direkt morgen transferiert. Sollten mehr als zwei überlebt haben, ist der Transfer in drei Tagen. 

Das ist der Stand der Dinge. Oder die Fakten. Und weil ich selber manchmal keinen Bock auf ellenlange Texte habe, hör ich jetzt einfach auf zu erzählen und schreibe dann morgen ein kleines Update, in dem ich vielleicht näher darauf eingehe, wie es so ist, wenn man das Gefühl hat, man hätte  20 kleine Luftballons im Bauch. Oder über mein Bedürfnis Besucher zu empfangen, weil mir einfach sterbenslangweilig ist. 

Bis dahin!
Die Eizellenmutti

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